Ich hatte es nicht gleich jedem gesagt, den ich traf, nicht einmal meiner Familie, aber es war klar, die Stunde würde kommen, wo ich es beichten musste. Beichten? So ähnlich kam ich mir tatsächlich vor, als es dann soweit war und meine Frau gerade diesmal den Lachsbraten besonders schön und bislang einmalig zubereitet hatte. Das Wasser lief mir im Mund zusammen und das Herz rutschte in die Hose als ich dann die Worte sprach: Ja, eh. Schade, aber ich habe mich entschieden, zukünftig vegetarisch zu essen und deshalb….. Wie, auch Fisch? kommentierte meine Frau und meine Kinder sahen mich mitleidig an. Ja, auch Fisch, denn ….so dachte ich, Tier ist Tier. Genauso wenig wie ich meinen Hund töten und aufessen könnte, würde ich auch meine Fische im Gartenteich nicht in die Pfanne befördern. Aber wer wird es verstehen? Wo doch ein Steak z.B. vom Grill oder gebackenes Fischfilet so herrlich schmeckt und gut tut. Dieses Stück Lebensqualität einfach aufgeben und Gefühle des Mitgefühls zeigen?
Das Tier ist doch schon geschlachtet, da wird es auch nichts ändern, wenn ich jetzt das Schnitzel esse. Eines der beliebtesten Argumente. Dass man im Laufe seines Lebens ganze Schweine- oder Rinderherden aufisst und zwar ganz allein, macht sich niemand so richtig klar. Und dass man den Akt des Tötens einem Schlachter überlässt, der dafür von uns bezahlt wird und man sich lieber nur mit dem Stück des Fleisches, schön hygienisch verpackt im Supermarkt, beschäftigt, anstatt das Tier z.B. selber auszuweiden (Welch schreckliche Vorstellung). Manche mögen deshalb auch keinen ganzen Fisch auf dem Teller, weil ihnen dann bewusst wird, dass sie an einem toten Tier herum kauen.
Tot ist ja ohnehin so ein Begriff, der einen faden Geschmack auf der Zunge hinterlässt (buchstäblich). Ich möchte auf jeden Fall nichts Totes essen. Lieber einen pausbäckigen Apfel oder ein grünes Salatblatt. Das ist Leben. Da fühlt man sich doch gut dabei.
Aber es ist auch hart, dieses Leben als Vegetarier. Denn die Versuchung ist ständig da. Vor allem in einer Familie, wo sonst niemand auf Fisch und Fleisch verzichtet. D.h. der Kühlschrank ist voll davon und die Mahlzeiten auch. Und wenn man etwas im Restaurant bestellt, was nicht ausdrücklich vegetarisch daherkommt, muss man auch aufpassen, dass die scheinbaren Pilze nicht Rindfleischstreifen sind. Es macht sich auch kaum jemand Mühe, wirklich gute vegetarische Gerichte anzubieten. Scheinbar kein Bedarf, nicht einmal im Wellnesshotel. Oder verdient man zu wenig am Gemüse? Ein Steak ist sicherlich teurer und damit umsatzträchtiger.
Aber es ist auch hart, dieses Leben als Vegetarier. Denn die Versuchung ist ständig da. Vor allem in einer Familie, wo sonst niemand auf Fisch und Fleisch verzichtet. D.h. der Kühlschrank ist voll davon und die Mahlzeiten auch. Und wenn man etwas im Restaurant bestellt, was nicht ausdrücklich vegetarisch daherkommt, muss man auch aufpassen, dass die scheinbaren Pilze nicht Rindfleischstreifen sind. Es macht sich auch kaum jemand Mühe, wirklich gute vegetarische Gerichte anzubieten. Scheinbar kein Bedarf, nicht einmal im Wellnesshotel. Oder verdient man zu wenig am Gemüse? Ein Steak ist sicherlich teurer und damit umsatzträchtiger.
Vegetarier leben länger. Das ist statistisch erwiesen. Meine Frau wies aber gleich darauf hin, dass das mit der auch ansonsten gesunden Lebensweise von Vegetariern zusammenhängt. Na ja, da ist sicherlich was dran. Aber einen gewichtigen Vorteil hat ein Leben ohne Fleisch und Fisch auf jeden Fall. Die Pfunde, die ich mir überflüssigerweise insbesondere in den letzten 10 Jahren angegessen habe, purzeln Monat für Monat herunter. Die Hosen passen wieder und der Körper regeneriert sich.
Dabei hatte ich vorher gar nicht so viel Fleischiges gegessen. Der wesentliche Punkt ist der, dass ich lerne „Nein“ zu sagen. Bevor ich etwas esse, worauf ich keine Lust habe, weil es nur „billiger“ Ersatz ist, verzichte ich neuerdings lieber aufs Essen. Und dieses Vermögen, nämlich kurzzeitig hungern zu können, wirkt sich automatisch auch auf das sonstige Essverhalten aus. Vorher habe ich meine Bedürfnisse nach dem Motto befriedigt, na ja, auf ein Stückchen (Schokolade, Wurst, Tortenstück, usw.) kommt es ja wohl nicht an. Jetzt kann ich viel leichter darauf verzichten, weil ich mich ans Verzichten gewöhnt habe.
Bei allen Vorteilen wie Schlankheit und Gesundheit ist aber für mich das ethische Argument das Entscheidende. Ein Tier ist ein Lebewesen. Es fürchtet den Tod genauso wie ich, es isst, schläft, vermehrt sich, genauso wie ich. Und es hat Bewusstsein zumindest auf seiner Stufe. Und es ist ein Geschöpf der Evolution genauso wie ich. Was gibt mir das Recht, es zu töten und aufzuessen?
Wahrscheinlich habe ich kein Recht, sondern ich nehme es mir. Weil ich der Stärkere bin. Klingt für mich ziemlich barbarisch, so von vorgestern. Und dann noch das Blut, das aus dem Fleisch tropft. Die Stresshormone, die das Tier angesichts der Todesahnungen ausschüttet. Mich schüttelt’s auch.
Dabei hatte ich vorher gar nicht so viel Fleischiges gegessen. Der wesentliche Punkt ist der, dass ich lerne „Nein“ zu sagen. Bevor ich etwas esse, worauf ich keine Lust habe, weil es nur „billiger“ Ersatz ist, verzichte ich neuerdings lieber aufs Essen. Und dieses Vermögen, nämlich kurzzeitig hungern zu können, wirkt sich automatisch auch auf das sonstige Essverhalten aus. Vorher habe ich meine Bedürfnisse nach dem Motto befriedigt, na ja, auf ein Stückchen (Schokolade, Wurst, Tortenstück, usw.) kommt es ja wohl nicht an. Jetzt kann ich viel leichter darauf verzichten, weil ich mich ans Verzichten gewöhnt habe.
Bei allen Vorteilen wie Schlankheit und Gesundheit ist aber für mich das ethische Argument das Entscheidende. Ein Tier ist ein Lebewesen. Es fürchtet den Tod genauso wie ich, es isst, schläft, vermehrt sich, genauso wie ich. Und es hat Bewusstsein zumindest auf seiner Stufe. Und es ist ein Geschöpf der Evolution genauso wie ich. Was gibt mir das Recht, es zu töten und aufzuessen?
Wahrscheinlich habe ich kein Recht, sondern ich nehme es mir. Weil ich der Stärkere bin. Klingt für mich ziemlich barbarisch, so von vorgestern. Und dann noch das Blut, das aus dem Fleisch tropft. Die Stresshormone, die das Tier angesichts der Todesahnungen ausschüttet. Mich schüttelt’s auch.
Von kultiviertem Verhalten kann doch da keine Rede sein. Nachdem wir schon vor einigen Jahrhunderten gelernt haben, das Fleisch mit Messer und Gabel zu essen, könnten wir jetzt eigentlich ganz darauf verzichten. Zumindest kommt mir das in den Sinn, wenn ich an Weiterentwicklung denke. Und wenn ich da weiterdenke, meine ich, dass heute andere Werte immer mehr an Gewicht bekommen, wie z.B. Gemeinschaft, Frieden, Freiheit, Bescheidenheit, Liebe.
Wahrscheinlich ist es ja auch die Massentierhaltung, die uns dazu bringt, keine Nähe zum Tier, das geschlachtet wird, zu empfinden. Aber gerade diese Art der Tierhaltung kann ja wohl erst recht kein Argument fürs Fleischessen sein.
Ich denke, die meisten werden diese Diskussion damit beenden, dass sie sagen, alles egal, es schmeckt mir einfach und damit fertig.
Gut. War ja auch nur ein Versuch.
Ich denke, die meisten werden diese Diskussion damit beenden, dass sie sagen, alles egal, es schmeckt mir einfach und damit fertig.
Gut. War ja auch nur ein Versuch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen